Sonntag, 19. Juni 2016

Tea time


Man mag ja über das englische Essen sagen was man will, doch deren Tea Time ist einzigartig. Eine liebe Freundin hatte mir mal einen Gutschein zu so einem Teevergnügen in Ettenbühl im Englischen Garten geschenkt. Es war für mich wirklich etwas besonderes. Es gab eine große Kanne Tee, Sandwiches, Süsse Häppchen und natürlich warme Scones mit Clotted Cream und Marmelade. Seither bin ich davon so begeistert, dass wir es auch ab und an mal bei uns zu Hause veranstalten.
Bevor meine vier Kinder das Licht der Welt erblickten, haben wir in unserer Mädels WG zu Scones die BBC Verfilmung von Pride and Prejudice angesehen. Mit Orginaltitel versteht sich. Herrlich. Fehlte eigentlich nur noch der passende Kopfschmuck und das Zimmer voller Rosen. Vermutlich habe ich daher jedem Kind eine Rose zur Geburt geschenkt. Praktischer Weise immer Duftrosen, obwohl ich damals noch nicht in Betracht gezogen hatte, dass man daraus ja Sirup oder ähnliches herstellen kann. Heute bin ich da sehr froh. Dummerweise habe ich da noch nicht so auf die Farbwahl geachtet, denn je dunkler die Rose, je intensiver die Farbe des Sirup. Tja und nun ist unser Garten voll. Doch zurück zur Tea Time. Ich habe ja zu Beginn aufgezählt, was man so alles benötigt. Persönlich würde ich das ganze aber toppen, in dem ich zunächst ein Gläschen Sekt mit einem Schuss Rosensirup anbieten würde. Da die Tea Time ja immer um 17.00 Uhr beginnt, ist das auch völlig legitim. Dazu hier das Rezept



Rosensirup

 

Zutaten



2-3 handvoll Blätter einer Duftrose (je dunkler desto kräftiger die Farbe)
2 l Wasser
2 kg Zucker
1 Beutel (5g) Zitronensäure
evtl. 5 Tropfen Rosenöl von Primavera

Kocht das Wasser mit dem Zucker auf. Übergießt die Blätter in einem großen Gefäß, was gut verschließbar ist und lasst es an einem kühlen Ort über Nacht ziehen.
Am folgenden Tag gießt ihr den Sirup mit den Blättern durch ein sauberes Tuch und und presst die Blätter aus. Jetzt das ganze noch mal aufkochen, Zitronensäure und ggf. ätherisches Rosenöl dazu und dann in vorgewärmte Glasflaschen füllen.
Auf den Bildern könnt ihr die unterschiedliche Farbtöne gut erkennen. Bei meinem ersten Sirup hatte ich zwei Köpfe einer fast purpurfarbenen Rose mitgemischt. Leider waren das die einzigen zwei, die bislang geblüht hatten. Beim zweiten Durchgang, hatte ich nur die rosafarbenen Rosen zur Verfügung.










So, nun haben wir unser Aperitif, jetzt brauchen wir die Scones. Es gibt ja sehr viele verschiedenen Rezepte und daher habe ich mich für das von CupcakeJemma entschieden. Das Resultat ist meiner Meinung nach,  bislang das  beste.

Scounes

 

Zutaten 

 


500g Mehl ( ich benutze helles Dinkelmehl)
2 gehäufte TL Backpulver
2 EL Zucker
1TL Salz
110 g kalte Butter
300 ml kalte Milch
1 Ei



Backofen auf 190°C vorheitzen.
Mischt zunächst die trockenen Zutaten zusammen und knetet mit den Fingerspitzen alles etwas zusammen. So, dass sich die Butter mit dem Mehl und dem Zucker gut vermengt. Dann fügt ihr die Milch und das Ei hinzu und knetet alles zu einem Teig. Sollte es zu sehr kleben, einfach etwas Mehl dazu. Dann rollt ihr das ganze etwas 3 cm dick aus und stecht mit einem runden geriffelten Ausstecher von 6 cm Durchmesser Kreise aus. Legt diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und pinselt die Scones mit Eigelb ein. Dann kommt das ganze für 15-20 Minuten in den Ofen. Sie sollten am Ende etwas gebräunt an der Oberfläche sein.







Jetzt fehlt uns nur noch die leckere Marmelade. Scones werden oft entweder mit Orangenmarmelade oder mit Erdbeermarmelade gereicht. Da in meinem Garten keine Orangen wachsen, stell ich euch jetzt meine Erdbeer- Tonka- Marmelade vor. Die Tonka Bohnen habe ich bei Aurelie Bastian bestellt. Als ich das erste mal bei ihr bestellt habe, war ich von ihrer Art des Umgangs mit Kunden, mehr als begeistert. Sie hatte sich handschriftlich bedankt, benutzte meinen Namen und legte Bonbons mit in die Verpackung. So etwas finde ich immer klasse.

Erdbeer Tonka Marmelade 

 

Zutaten

 


1 kg klein geschnittene Erbeeren
350g Zucker
Gelfix super 3:1
1 Tonkabohne mit der Muskatreibe klein gerieben.
1 Beutel Zitronensäure

Zunächst werden die Erdbeeren püriert. Dann Zucker mit Gelfix mischen und zu den Erdbeeren geben. Geriebene Tonkabohne dazu und alles aufkochen und drei Minuten stark kochen lassen. Gut rühren. Dann die Zitronensäure dazu und ab damit in die vorgewärmten Gläser. Fünf Minuten auf den Kopf stellen. Fertig.



Wer sich von euch mit der englischen Gepflogenheit auskennt, wird natürlich sofort bemerkt haben, dass auf den Fotos etwas nicht stimmt. Genau! Die Clotted Cream gehört auf die Marmelade und nicht anders herum. ABER uns ging es bei den Bildern ja um die Marmelade.....daher eben die deutsche Variante.


Jetzt brauchen wir noch süße Teilchen. Da müssen sich die Engländer mit den Italienern anfreunden. Und da eh gerade die Fußball EM ist, alles kein Problem. Das italienische an den Cupcakes ist das Basilikum Topping. Klingt merkwürdig, schmeckt aber herrlich und vor allem: es duftet so gut.


Erbeer-Vanille- Cupcake mit Basilikum Buttercreme

 

Cupcakes

 

Zutaten


150g Zucker
200g Mehl
¾ TL Backpuver
¾ TL Natron
½ TL Salz
1 Ei
125ml Buttermilch
60ml Öl
100ml gekochtes Wasser
100ml Erdbeermus (einfach 200g Erdbeeren pürieren und dann dicklich einkochen und abkühlen lassen)

Backofen auf 190°C vorheizen.

Alle trockenen Zutaten vermischen. Alle nassen Zutaten bis auf das Erdbeermus, vermischen. Beides schnell zu einem Teig verrühren. Nun das Erdbeermus auf dem Teig verteilen und mit zwei Esslöffeln viel Teig und etwas Erdbeermus abstehen und in die Muffin-Backkapseln füllen. Für 20 Minuten in den Ofen. Abkühlen lassen. Dann mit einem Apfelentkerner ein Loch in die Mitte der Muffins machen und Erdbeermarmelade einfüllen. 






Topping 

Zutaten

 


Ein Bund Basilikum
250g weiche Butter
250g Puderzucker (gesiebt)
2 EL Sahne

Basilikumblätter mit der Hälfte des Puderzuckers in einen Mixer füllen und zerkleinern. Durch den Puderzucker wird es eine trockenen staubige Mischung. Sollte es zu nass sein, noch Puderzucker dazu.
Butter hell cremig aufschlagen. Puderzucker dazu und weiter hell aufschlagen. Dann die Puderzucker Basilikum Mischung dazu und weithin lange aufschlagen. Am Schluss die Sahne dazu.
Die Creme in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und auf den Cupcakes verteilen. Erdbeere als Deko drauf. Fertig.








Und solltet ihr nun Gäste haben, die weder Tee noch Kaffee mögen, so könntet ihr denen ja ein erfrischendes Holunder Getränk anbieten.



 

 

 

Holundersirup 

Zutaten

 


1kg Zucker
1 L Wasser
25 Dolden Holunder
25 g Zitronensäure
3 Zitronen (ungespritzt und ungeschält)
2 Orangen (unbedingt geschält, wird sonst bitter)

Zucker mit Wasser aufkochen. Zitronen und geschälte Orangen in Scheiben schneiden und beides mit den Holunder Dolden in einen großen Topf füllen. Zuckerwasser dazu und abgedeckt ein bis zwei Tage an einem Kühlen dunklen Ort lagern. Dann in einem Tuch abgießen uns ausdrücken. Aufkochen, Zitronensäure dazu und in vorgewärmte Flaschen füllen.








Mittwoch, 1. Juni 2016

Schoko Oreo Cupcakes auf zwei Arten


Hey, hey. Also wenn man sich ein großes Lob für wenig Arbeit abholen möchte, macht man einfach leckere Cupcakes. Hat man einen guten Basis-Teig, lässt sich allerhand damit anstellen. Die einen verstecken leckere Pralinen darin, die anderen befüllen ihre mit unterschiedlichsten Cremen oder man versteckt eine extra Portion Kekse darin. So wie ich. Aber was ist ein Cupcake ohne ein leckeres Topping. Auch da kann man sich nach Herzenslust austoben.
Für mein heutiges Rezept, habe ich einen Schokoladen Cupcake gemacht. Die beiden Rezepte unterscheiden sich darin, dass ich in den einen Teig Lakritz Pulver mit unter gemischt habe und die Oreo Kekse zerkleinert habe. Ich selbst mag Lakritze ja ganz gerne, weiß aber auch, dass es nicht jedermann/ fraus Sache ist. Allerdings kann ich euch sagen, der Duft ist außergewöhnlich. Es duftet irgendwie besonders lecker. Das Pulver habe ich letztes Jahr auf der Plaza Culinaria in Freiburg gefunden. Der Lakritze Wagen stand vor dem Eingang und ich war super erfreut, denn ich hatte vergebens versucht es in der Stadt zu ergattern.
Bei der rosa Cupcake Variante habe ich einfach einen Keks als Boden in die Backkapsel gelegt. Das Topping der beiden ist sichtbar unterschiedlich und doch recht ähnlich.





Den Basisteig habe ich mittlerweile so verändert, dass ich ganz glücklich mit dem Ergebnis bin. Er ist nicht so süß, recht kompakt und doch ganz weich.


Basis Schoko Rezept


150g Zucker
150g Mehl
40g Kakao
¾ TL Backpulver
¾ TL Natron
½ TL Salz
1 Ei (L)
125 ml Buttermilch
60 ml Öl ( am besten ein geschmacksneutrales )
100 ml gekochtes Wasser

Ofen auf 190°C Ober/ Unterhitze vorheizen
Alle trockenen Zutaten in eine Schüssel geben und gut vermischen, damit sich der Kakao gut verteilt. In eine weitere Schüssel die nassen Zutaten( bis auf das gekochte Wasser) vermixen. Nun beides zusammenrühren und das Wasser hinzufügen. Nur so lange rühren bis sich alles gerade so vermischt hat, sonst werden die Cupcakes zäh. Für 20 Minuten in den Ofen schieben. Komplett auskühlen lassen und dann das Topping drauf.




Lakritz Variante (12 Stück)


1-2 TL Lakritze Pulver
8 Oreo Kekse zerkleinern
Das Pulver zu den trockenen Zutaten mischen. Die Kekse am Schluss unter den Teig heben.

Für das Topping habe ich eine Swiss Meringe Buttercreme hergestellt und mit Schokolade verfeinert.

Basisrezept Swiss Meninge Buttercreme (nach Linda Lomelino)


200 gr Zucker (feinster Backzucker)
4 Eiweiß (L)
250 gr weiche Butter

Den Zucker mit dem Eiweiß in einer Metallschüssel vermischen. Einen kleinen Topf mit etwas Wasser füllen und die Metallschüssel darüberstellen, allerdings sollte sie das Wasser nicht berühren.
Dann so lange erhitzen, bis die Zuckerkristalle sich aufgelöst haben. Das geschieht so bei 65°C. Da mein Thermometer den Geist aufgegeben hat, warte ich so lange, bis das Eiweiß anfängt recht flüssig zu werden, da der Zucker sich auflöst. Man kann aber auch den Test mit den Fingern machen, indem man zwischen Daumen und Zeigefinger fühlt ob die Zuckerkristalle zu spüren sind.
Nun vom Herd nehmen und in der Küchenmaschine kalt schlagen. Das geht ein bisschen. Wenn das Eiweiß fest ist, fügt ihr langsam in kleinsten Portionen die Butter hinzu. Schlagt weiter, bis eine wundervoll samtige Creme entsteht. Am Schluss kommt dann das gewünschte Aroma dazu. Hier drei Möglichkeiten

  1. 100 gr. geschmolzene Zartbitterschokolade ( etwas abgekühlt)
  1. 100 gr. durch den Sieb gestrichenes Fruchtmus (wegen den Kernen). Bei Mango ist das nicht  nötig. 
  2. Vanille oder geriebene Tonka Bohne (passt gut zur Schokoladenvariante)


Himbeervariante 

100 gr Himmbeermus + ein paar Löffel für das Topping
12 Oreokekse für den Boden
100 ml starken Kaffe frisch gekocht (anstatt das Wasser)





Hier noch ein WICHTIGER Hinweis:

Sollte euch die Creme zu flüssig erscheinen, so schlagt weiter und weiter und weiter. Das wird auf jeden Fall. Ich habe beim ersten Versuch vor Verzweiflung (und Wut)..getrau es mich eigentlich nicht zu schreiben....alles in die Tonne gekickt. Jetzt kenn ich die Tricks, wie z.B. kaltes Handtuch um die Schüssel legen, damit die Masse abkühlt oder eben lange weiter schlagen. Wenn ihr die Creme in den Kühlschrank stellt, so gilt auch auf Zimmertemperatur erwärmen und wieder lange aufschlagen. Kann sein, dass sie kurz gerinnt. Doch mit Geduld wird das wieder eine leckere Creme. Versucht es unbedingt, denn sie ist wirklich sehr, sehr fein.